Was bedeuten
die Abkürzungen IK und AVK?
Eine starke
und / oder lange fortgesetzte Inzucht tut Rassehunden nicht gut.
Nicht nur gewünschte Merkmale treten dadurch verstärkt
auf, sondern auch Erbkrankheiten können so vermehrt bei den
Hunden vorkommen. Als Maß für den Grad der Inzucht
werden heute meist zwei Begriffe genannt: Der Ahnenverlustkoeffizient
(AVK) und der Inzuchtkoeffizient (IK).
Ahnenverlustkoeffizient
Der Ahnenverlustkoeffizient
gibt den sogenannten Ahnenverlust an, der immer dann vorliegt,
wenn ein oder mehrere Ahnen öfters als ein Mal in der Ahnentafel
des Hundes vorkommen.
Über vier Generationen hat jedes Wirbeltier 30 mögliche
Ahnen. Steht nun zum Beispiel ein Ururopa doppelt in der Ahnentafel,
so hat dieses Tier nur 29 verschiedene Ahnen. Mit jedem weiteren
Ahnen, der in der Ahnentafel mehrfach auftaucht, verringert sich
die Zahl der tatsächlichen Ahnen weiter.
Der AVK wird
wie folgt berechnet:
Anzahl der tatsächlichen Ahnen : Anzahl der möglichen
Ahnen x 100 = AVK
In der Regel
wird der AVK bei Hunden über fünf Generationen errechnet
(auch auf dieser Homepage), aber mit jeder weiteren Generation
werden die Werte noch aussagekräftiger.
Liegt der
AVK bei 100%, dann taucht in der Ahnentafel kein Verwandter mehrfach
auf.
Inzuchtkoeffizient
Der Inzuchtkoeffizient
(IK) gibt an, wie stark die Eltern eines Hundes miteinander verwandt
sind. Ein IK von 0% bedeutet, dass kein Vorfahre der Mutter auch
Vorfahre des Vaters ist.
Je näher
die Eltern miteinander verwandt sind, desto größer
ist der IK. Sind sie beispielsweise Vollgeschwister dann liegt
er bei 25%.
Im Gegensatz zum AVK sagt der IK nichts darüber aus, ob zum
Beispiel die Mutter des Hundes zwei Mal die selbe Oma hat, weil
diese Inzucht in diesem Fall nur auf der mütterlichen Seite
besteht.
Die Berechnung
des IK ist leider bedeutend komplizierter als die vom AVK und
meist führen Computerprogramme sie durch.
Auch der IK
wird in der Regel über fünf Generationen angegeben,
so auch auf dieser Homepage. Bei der Frage, wie eng ein Hund gezüchtet
ist, sind IK und AVK immer gemeinsam zu betrachten.
Buchempfehlung:
Hellmuth Wachtel: Hundezucht
2000
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